Einfacher wär's einfacher

aber:

Das Leben ist nicht einfach.

 

 

 

Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen:

Während meines Forschungsstudiums in Greifswald 1980 -1985 und meiner Assistentenzeit an der Humboldt-Universität 1986-1990 habe ich anhand der Predigten der Berliner Hof- und Domprediger untersuchen können, ob die marxistischen Vorwürfe gegen die Prediger berechtigt waren, Ich habe sie für den Zeitraum von der Reformation bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nicht bestätigt gefunden.

Die mir zugänglichen Predigten habe ich nach der in ihnen vorkommenden Weltanschauung und Ideologie befragt und dabei die marxistische Definition dieser Begriffe zugrunde gelegt. Als ich fertig war, war von marxistischer Philosophie in der DDR nicht mehr die Rede. Obwohl ich meine Arbeiten hier im Internet seit Jahren auf meiner Webseite www.katharina-dang.de veröffentlicht habe und auch drucken ließ, ist mir bisher kein Interesse an dieser Problematik begegnet.

Zwar beschäftigt sich die Konstruktivistische Psychologie von George A. Kelly damit, wie einzelne Menschen sich ihr eigenes Welt- und Menschenbild konstruieren, und die Philosophie mit dem, was die berühmten Philosophen seit der Antike gesagt haben. Man versucht deren Weisheiten angesichts der heutigen Fragen zu überprüfen und zu erweitern, was für einen Laien auf diesem Gebiet schwer nachvollziehbar sein dürfte. Bisher aber nicht gefunden habe ich Untersuchungen zu dem Wandel bzw. der Beständigkeit dessen, was unser Menschen- und Weltbild heute allgemein im Unterschied zu früheren Generationen ausmacht.Wir sind stolz darauf, bestimmte Aspekte heute anders zu sehen und natürlich besser und richtiger. Das hindert uns wohl, ohne zu werten zu fragen, wie und warum sich Menschen- und Weltbilder verändern.

Es wird von religiösen Welt- und Menschenbildern und so auch vom christlichen Welt- und Menschenbild gesprochen, ohne zu beachten, dass schon in der Bibel sehr verschiedene zu finden sind. Das ist ja auch nicht verwunderlich, da die dort gesammelten Schriften aus einem Zeitraum von mehr als 1000 Jahren stammen und sowohl von Nomadenmilieus beeinflusst sind wie von den damaligen Hochkulturen.

In den rund 300 Jahren, aus denen ich die Predigten der Berliner Hof- und Domprediger untersucht habe, gab es weltanschaulich große Unterschiede. Einerseits gab es sehr kreative und kämpferische Zeiten, in denen eine Vereinheitlichung der Anschauungen von einzelnen Personen nicht möglich war. Dem folgten Jahrzehnte, die keine großen individuellen Unterschiede zeigten, sich dafür aber unterschieden in der Weltsicht. Auf den tiefen Pessimismus in der sogenannten Zeit der Orthodoxie folgte der große Optimismus während der Aufklärungszeit.

Dagegen habe ich keine Erschütterungen durch den Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild feststellen können.

Heute beobachte ich Veränderungen im Welt- und Menschenbild, die ich mich beschäftigen. Wie konnte sich die marxistisch-leninistische Weltanschauung so schnell verflüchtigen, die so viele Millionen Menschen auf einem Drittel der Landmasse unserer Erde Jahrzehnte lang eingeimpft wurde und ja auch für viele eine gewisse Plausibilität hatte? Kann Ähnliches wieder passieren?

Sorge macht mir, dass angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten und ständig anwachsenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und Theorien das, was ein einzelnes menschliches Leben ausmacht, immer mehr aus dem Blick, auch aus dem eigenen Blick gerät .

So möchte ich auf dieser Webseite zum Nachdenken anregen, was passiert, wenn wir einzelne Aspekte, die seit alter Zeit das Leben vieler Menschen bestimmen, nicht oder zu wenig beachten, nämlich die Möglichkeit, dass es außer der Zeit auch noch die Nichtzeit gibt, die Ewigkeit, und außer unserem dreidimensionalem Raum das, was Christen "Himmel(reich)" nennen.

Für Anregungen und Kritik zu meinem Unternehmen hier bin ich dankbar.

Zu erreichen bin ich unter: pastorin_i.r (at) katharina-dang.de

 

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